
Servus Orang-Orang = Servus Leute,
wir haben bereits ein großes Viertel unserer himmlischen Bali
Torte verschlungen.
Zeit, für eine fixe Reflexion und kurze Umfrage bei meinen drei Lieben, wie es ihnen denn so erging in den vergangenen drei Monaten.
Ich beginne mit Ente, der Mann, der für Bali das stehen und liegen gelassen hat, was ihn ausmachte: Business, Bier und Buddys…
In unserer Nachbarschaft ist Ente vom Sehen inzwischen bei vielen schon bekannt wie ein bunter Hund. Auf seiner elektronischen Kokusnuss kutschiert er souverän beide Kinder durch die Straßen von
Bali und er hat einen großen Stapel indonesische Wörter gelernt. Viele davon habe ich selber bislang zwar noch nie gebraucht, aber ein gutes Training für sein Sprachzentrum ist es allemal und
sicher spannender als Sudoku. Nur braucht es wohl noch ein paar Bintangs, um fließend sprechen zu können.
Ich bewundere ihn dafür, dass er fast jeden Morgen, bevor wir alle aufwachen, am Strand joggen geht und er sein Business Gen ohne Probleme von heute auf morgen ruhig gestellt hat. Doch hin und
wieder lebt es hier kurz auf. Bali ist wie eine Bastelstube für Erwachsene. Es gibt hier noch Vieles nicht. Verlockend für Ente.
Doch seine Highlights sind die regelmäßigen Massagen zweimal in der Woche und sein Stammplatz in seiner Lieblingsstrandbar. Glücklich – glotzend - genießend.
Was macht Bali für Dich einzigartig?
Der Mix aus aller Welt und den Einheimischen. Die Schönheit der Insel im Kontrast zu den brutalen Umweltproblemen, das Leben in der Jam Karet, übersetzt - ein Leben in Gummi
Zeit, ungewiss, ausgedehnt, später, vielleicht…
Was war bislang Dein bestes und dein schrägstes Erlebnis?
Im Nachgang die Herzlichkeit des gesamten Personals im Hintergrund der Bloo Lagoon in Padangbai, die uns das Ankommen hier im Juli sehr erleichtert haben. Alle noch sehr authentische und
liebevolle Menschen mit ehrlichem Lächeln im Vergleich zu einigen sehr geschäftstüchtigen Balinesen in Canggu und unzählige kleine Momente jeden Tag.
Mein schrägstes Erlebnis hatte ich mit unserer Haushälterin Ibu Endang. Ich bat sie, jemanden zu finden, der uns den angehäuften, fremden Müll in unserer Einfahrt gegen Bezahlung wegräumt.
Daraufhin hatte sie die sehr wundersame Idee, den Müll doch einfach in den Nachbargarten zu werfen, da dort sowieso keiner wohnt. So würden wir unser Geld sparen - Die meisten Indonesier sind mit
dem vielen Müll aufgewachsen und sehen Müll als Teil der Natur an.
Gibt es etwas, dass Du Dir für die Zeit hier in Bali wünscht?
Ich möchte mehr Indonesier kennenlernen.
Was vermisst Du?
Freunde und Familie, Wurst, Augustiner.
Auf einer Skala von 1-10. Würdest Du gerne noch länger bleiben?
Wenn Du Bali mit einem Wort beschreiben müsstest, welches Wort wäre es dann?
Wundertüte
Hier in Bali werden Namen vergeben für die Geburtenreihenfolge. Der erstgeborene Wayan gefolgt von Made, Nyoman, Ketut und beim fünften Kind fängt man wieder von vorne an. Das Fünfte Kind ist quasi wieder das erste Kind. Ist so in Indo.
Nun also ist Wayan Ti erstaunlicher Weise der indonesischte in unserer Familie. Der, der bei Abreise am meisten geheult hat. Sein Ziel seitdem wir hier sind: fließend Indonesisch und Englisch sprechen zu können und als Erwachsener wieder nach Bali zurückzukehren. Ente und ich glauben, Surfen, Skimboarden und Motorcrossen haben ihn für immer versaut, bewundern aber auch seine Entwicklung hier in eine ganz gute Richtung.
Was macht Bali für Dich einzigartig?
Meine neuen international gemixten Freunde, halb Japaner- halb Indonesier, halb Italiener-halb Indonesier, halb Amerikanerin-halb Indonesierin, halb Engländer-halb Indonesier, halb Französin-halb Indonesierin, Australier, Franzosen, Kanadier und alle haben einen anderen lustigen Akzent im Englisch. Ich lerne hier auf der Schule viel. Wir können immer ans Meer gehen. Hier kann ich so viele verschiedene, coole Sportarten machen: Skimboarden, Surfen, Motorcrossen. Ich mag unser Haus und mein Zimmer. Ich mag das Essen. Alle sind entspannt.
Was war bislang Dein bestes und Dein schrägstes Erlebnis?
Das Camp am Anfang des Schuljahres war sauhart für mich, aber es war auch besonders. Ich werde dieses Erlebnis dort nie vergessen und jetzt weiß ich, wenn ich das Camp durchgehalten habe, dann schaffe ich noch mehr.
Und ich finde es einfach insgesamt toll, dass ich hier sein darf.
Gibt es etwas, dass Du Dir für die Zeit hier in Bali wünscht?
Ich möchte so gut wie möglich Indonesisch sprechen können.
Was vermisst Du?
Freunde und Familie, Seeshaupt und unser Haus, Fußball und Leberkässemmel.
Auf einer Skala von 1-10. Würdest Du gerne noch länger bleiben?
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Wenn Du Bali mit einem Wort beschreiben müsstest, welches Wort wäre es?
Zweite Heimat
Eines Tages fragte Made Le uns, ob wir nicht auch eines der vielen herumstreunenden Hunde und Katzen aufnehmen könnten. No-Go für mich und Ente sagte erstmal nichts. Insgeheim wussten wir aber, dass es für Made Le schön wäre. Und nun haben wir den Salat – ich meine, das Kitten namens Femi, ein original Bali Street Kitten, zur Pflege!
Was macht Bali für Dich einzigartig?
Die vielen Autos und Scooters auf den Straßen, der viele Müll, den ich in Deutschland nicht gesehen habe und der hier überall auf der Straße liegt. Wir haben echt ein Problem. Die Faulheit, die Freundlichkeit, das Surfen, Kitten Femi.
Was war bislang Dein schönstes Erlebnis?
Die Zeit in der Bloo Lagoon war toll und ich mag Surfen. Schlimm waren die ersten Schultage ohne Freunde und ein riesiger, toter Fisch mit nur noch einem fetten Glubschauge, auf den ich fast getreten bin während unserer Nachtwanderung am Strand.
Und jetzt freue ich mich, dass Femi da ist. Super lieb und noch ganz klein und dünn.
Gibt es etwas, dass Du Dir für die Zeit hier in Bali wünscht?
Ich möchte richtig gut surfen können und hoffe, dass sich Femi bei uns wohlfühlt und dick und groß wird.
Was vermisst Du?
FREUNDE!!! und Familie, gute, frische Luft zum Atmen, Biberkor, Kälte, Sport, Handball, Turnhalle, gutes Kaugummi, Apfelschorle.
Auf einer Skala von 1-10. Würdest Du gerne noch länger bleiben?
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Wenn Du Bali mit einem Wort beschreiben müsstest, welches Wort wäre es?
Was macht Bali für Dich einzigartig?
Das tropische Klima, die crazy Gegensätze, die echten Indonesier, das köstliche Essen, das liebe Meer, der bunte Strand, die Vielfalt an Kunst, die Kreativität und Naivität im Alltag, die leicht mafiöse Leichtigkeit, die hochgelebte Kultur, die einfache Sprache, der Humor, die Höflichkeit, der Glaube an etwas Höherem und und und.
Was war bislang Dein bestes und Dein schrägstes Erlebnis?
Das erste Aufwachen bei Sonnenaufgang in der Bloo Lagoon in Padangbai um 5.30 Uhr, nach einem langen Flug und den sehr aufreibenden Wochen in Deutschland vor unserem Umzug. Und kürzlich unser Ausflug zu den größten Wasserfällen von Bali. Ein prächtiges Naturerlebnis und so beachtlich, wie leichtfüßig die Einheimischen sich in ihrem Dschungel und in ihren Reisfeldern bewegen. Ich wäre zu gerne mehr Mogli.
Ich stelle fest, dass gewisse Alphatier-Rollen und Charaktere auf der ganzen Welt vertreten sind. Diese Momente sind nicht meins und erinnern an das westliche Leben.
Gibt es etwas, dass Du Dir für die Zeit hier in Bali wünscht?
Dass wir weiterhin gesegnet sind auf unserem Weg.
Was vermisst Du?
Freunde und Familie, meine Spülmaschine, die gute Luft, leere Straßen.
Auf einer Skala von 1-10. Würdest Du gerne noch länger bleiben?
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Wenn Du Bali mit einem Wort beschreiben müsstest, welches Wort wäre es?
Balibalabala
In dem Sinne,
Tschüß-Tschüß
D*E*T*L